Presse


Preisträger geben ungewöhnliches Konzert
Die Sieger-Ensembles des Lions-Wettbewerbs präsentierten sich in der Neumarkter Residenz modern und nuancenreich.
Von Michael David

[...] Sieger des Wettbewerbs ist das „György-Kurtàg-Trio“ mit Katharina Möritz (Flöte), Marvin Wagner (Kontrabass) und Dmitry Rodionov (Klavier). Sie sind vielleicht das kurioseste Ensemble bei diesem Wettbewerb gewesen.

Mit einer schier unglaublichen Selbstverständlichkeit interpretierten sie den ersten Satz aus Joseph Haydns „Trio G-Dur“. György-Kurtàgs „Bagatellen“ standen im krassen Gegensatz zu den wohlklingenden Harmonien Haydens. Den furiosen Abschluss schaffte der vor Energie und Temperament strotzende „Frühling“ aus Astor Piazzollas „Die vier Jahreszeiten“. Die Kombination aus Klavier, dem tiefen Kontrabass und der eher hohen Querflöte sei sehr ungewöhnlich, sagte auch Prof. Voit. Doch sie überzeugte – nicht nur die Jury, sondern auch das begeisterte Publikum.



Moderne Delikatessen im Stadthaus
Preisträgerkonzert mit Katharina Möritz

Die Musik der Moderne hat es nicht leicht. Hindemith wurde nicht nur von seinen Zeitgenossen gerne als „atonaler Geräuschemacher“ verunglimpft, und auch heutzutage recken sich manchem Liebhaber von Melodie und Harmonie die Härchen bei diesem Namen. Dabei hat Hindemith gerade in der Zeit, als die Nationalsozialisten ihm Auftritte verboten hatten, herausragend schöne Werke komponiert. Seine Sonate für Flöte und Klavier von 1936 setzt mit einer heiteren Melodie ein, die zunehmend von melancholischen Untertönen übernommen wird; in den weiteren Sätzen hört man das lyrische Dialogisieren herber und trauriger Melodiefragmente, die zuletzt in einen gewitzten Marsch übergehen.
Ein solches Stück will in seiner Delikatesse und Qualität erkannt sein – und das war zweifellos der Fall beim Preisträgerkonzert der jungen Flötistin Katharina Möritz, die im Ulmer Stadthaus mit ihrer Klavierpartnerin Olga Kalabynina ein zu Recht bejubeltes Kammerkonzert bot. Man möchte fast von musikalischer Feinschmeckerei sprechen, bei dem, was geboten wurde. Albert Roussels „Joueurs de flute“ (Flötenspieler) entstand noch vor der für diesen Komponisten typischen neoklassizistischen Tonsprache. Es bezirzt den Hörer mit spätimpressionistischen Klangzaubereien, die von Möritz mit geschmeidiger Eleganz dargeboten wurden. Dass hier Kollegen wie Poulenc mit ihrem Witz regelmäßig aufschimmerten, war auch der Interpretationsweise zu verdanken.

Die vielleicht schönste Entdeckung des Abends: die Flötensonate von Henri Dutillieux – ein Werk voller Esprit, französischer Eleganz und subtilen Dissonanzen, wie sie Ravel in gleicher Qualität auszeichneten. Das facettenreiche Werk – das der Komponist selbst nie besonders mochte – war bei Möritz und Kalabynina in besten Händen. Auch die scharfgratige „Ballade“ für Flöte und Klavier von Frank Martin, bei der die jungen Virtuosinnen noch einmal alles an Können präsentieren konnten. Ausgerechnet die Sonate E-Dur von Johann Sebastian Bach fiel dann etwas gegen die modernen Virtuosenstücke zurück; es mag am Stück selbst liegen, dessen Stimmung nicht für heutige Konzertflügel geeignet ist.



Flötistinnen und Klarinettisten im Wettstreit
Hervorragendes Auswahlkonzert des Wettbewerbs "Junge Stars in
Fürstenfeld" mit schwieriger Zusammensetzung
Von Klaus Mohr, Fürstenfeldbruck

[...] Katharina Möritz studiert ihr Instrument seit 2012 an der Hochschule für Musik in Nürnberg und wurde auch in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen. Ein Rondo in D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart gelang nicht nur durch ihre ausgeglichene Tongebung in allen Lagen, sondern vor allem durch die klare Phrasierung. Souverän wirkte ihre Interpretation einer Sonata für Flöte solo von Sigfrid Karg-Elert, wobei sie mit der Spannung zwischen virtuoser Expressivität und versunkener Zurückhaltung geschickt umzugehen wusste. [...]



Heimspiel für Flötistin Katharina Möritz
Kammermusik? Flöte und Klavier? Geht gar nicht! Von wegen.
CHRISTA KANAND | 02.02.2015

Für die Flötistin Katharina Möritz, die am Ulmer Humboldt-Gymnasium Abitur machte und seit zwei Jahren an der Hochschule für Musik in Nürnberg studiert, wurde das Kammerkonzert mit ihrer Klavierpartnerin Olga Kalabynina am Samstag im Stadthaus zum umjubelten Heimspiel.

Es sei die Prognose gewagt: Die beiden schon vielfach ausgezeichneten Künstlerinnen sind auf dem besten Weg zu einer großen Karriere. Zur glänzenden Visitenkarte der meisterlichen Twens geriet bei dem Konzert in der reihe "zuhören hinschauen" Bachs E-Dur-Sonate (BWV 1035). Der weiche, geschmeidige Ton der Flöte mit sauberer Technik und virtuoser Griffigkeit korrespondierte punktgenau mit Olga Kalabyninas Continuo-Begleit-Part am Steinway-Flügel. [...]

Die Flötistin, die im Herbst 2013 den Preis "Junge Ulmer Kunst" erspielte, ließ hören, warum die Flöte besonders von den französischen Impressionisten und Neoklassizisten zum Lieblingsinstrument erkoren wurde. Im großen Spektrum an Klangfarben, Emotionen und erstaunlicher Interpretationsreife, etwa in der Drei-Satz-Sonate von Paul Hindemith, der als "atonaler Geräuschmacher" in der Nazi-Zeit diskreditiert wurde, wuchs die erst 21-Jährige im Dialog mit dem Klavier fast über sich hinaus. [...]



Katharina Möritz
Samstag, den 31. Januar 2015, 20:00 Uhr 
Stadthaus am Münsterplatz, Ulm

Beschreibung
Konzert / Starke Technik, lebhaftes und leidenschaftliches Spiel sowie klare künstlerische Gestaltung bescheinigte Laudator Wolfgang Seeliger der Flötistin Katharina Möritz anlässlich der Preisverleihung "Junge Ulmer Kunst" im Herbst 2013. Davon kann man sich nun bei einem Konzertabend im Stadthaus überzeugen.

Katharina Möritz, 1993 im mittelfränkischen Kleinmeinfeld nahe Nürnberg geboren, hatte schon früh den Wunsch, Flötistin zu werden. Mit acht Jahren erhielt sie ersten Querflötenunterricht, von 2002 bis 2012 dann bei Verena Höß in Ulm. Seit 2012 studiert sie an der HfM Nürnberg, zunächst bei Henrik Wiese, aktuell bei Prof. Anne-Cathérine Heinzmann. Beim Wettbewerb "Jugend musiziert" gewann Katharina Möritz auf Bundesebene zweite und erste Preise. Weitere Preise und Stipendien folgten, darunter 2009 die WESPE-Auszeichnung für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werks, 2012 der Preis der Neuen Liszt Stiftung für besondere solistische Leistungen und 2013 neben dem Ulmer Förderpreis das Deutschland-stipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das engagierte Studierende für hervorragende Leistungen erhalten können. 2014 erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) und wurde in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen. [...]



Gärtnerin der feinen Klänge
Flötistin Katharina Magdalena Möritz glänzt als Solistin beim Studio Ulmer Musikfreunde
ROLAND MAYER | 28.11.2013 

Eine Querflöte, getragen von den akustischen Wogen einer Betonkirche: Solistin Katharina Magdalena Möritz machte beim Orchesterkonzert des Studio Ulmer Musikfreunde in der Pauluskirche zu einem Klangwerkzeug der feinen Art: Mozart-Freuden pur.

Die ehemalige Humboldt-Gymnasiastin Möritz, die als Bundespreisträgerin von „Jugend musiziert“ jetzt an der Nürnberger Musikhochschule studiert, entpuppte sich im Flötenkonzert Nr. 1 (Köchelverzeichnis 313) als blendende Mozart-Interpretin, die das Zeug zu einer ganz Großen hat. Ist für den 22-jährigen Mozart die Flöte ein Instrument gewesen, das er nicht leiden konnte, ist diese Abneigung der kompositorischen Gabenkraft dieses dreisätzigen G-Dur-Werks keinesfalls anzumerken. In ihrer Kadenz zum Allegro sprüht die Ulmer Förderpreisträgerin vor Energie, biegt das gedämpfte Adagio in delikate Sphären und hält als grazile, auswendig spielende Virtuosin ihr präzises, formschönes Modellieren mit biegsamer Tongebung bis zum letzten Ton des Rondos durch. „Was ist schöner als ein Flötenkonzert von Mozart? – Ein Flötenkonzert von Mozart mit Zugabe!“ Diesen vergnüglichen Merkspruch des Programmblatts trägt Möritz nach viel Beifall mit Mozarts kleinem Andante (C-Dur, KV 315) Rechnung. [...]



Berührende Momente beim Studio-Konzert
Werke von Mozart und Schubert: Wohlfühlmusik mit einer glänzenden Flötistin bot das Studio Ulmer Musikfreunde in der Pauluskirche.
SUSANNE RUDOLPH | 26.11.2013

Manchmal ist es nicht nur die Musik, die im Konzert berührt. Es sind auch die menschlichen Momente, die den Wert des Live-Erlebens unverwechselbar machen. [...] Als Katharina Möritz, die junge Flötistin und Ulmer Förderpreisträgerin, so herrlich unbefangen ins Publikum strahlte und ihren zweiten Blumenstrauß ihrer Lehrerin Verena Höß weiterreichte, oder als ein offensichtlich glücklicher Wilhelm F. Walz am Pult ihr nach dem letzten Ton ein deutliches Bravo zuraunte.

In der Tat, dieses Bravo war verdient. Denn Katharina Möritz fesselte in Mozarts G-Dur-Flötenkonzert nicht allein mit quirlender Vitalität und artikulatorischem Nuancenreichtum, sondern vor allem mit ihrer Fähigkeit zur Ruhe, zum singenden Ton. Und dass sie ihre drei ausdrucksstarken Kadenzen selbst geschrieben und darin auf effektheischende Virtuosenmätzchen verzichtet hat, spricht für ihre Musikalität. Im Studio-Ensemble hatte sie einen bewährten Begleiter. Das begeisterte Publikum erklatschte sich eine Zugabe: Mozarts kleines, verträumtes C-Dur-Andante. [...]



Stadt vergibt den Förderpreis Junge Ulmer Kunst an fünf Könner
Fünf junge Künstler, die aus Ulm kommen oder hier ihren Lebensmittelpunkt haben, wurden jetzt im Stadthaus mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Mit ihren Darbietungen begeisterten sie das Publikum.
UDO EBERL | 11.11.2013

[...] "Wir haben hier junge Leute, die kreuz und quer denken, aber auch Kreativität, künstlerischen Ausdruck, Willen und Disziplin verbinden", sagte Ulms Kulturbürgermeisterin Iris Mann vor der Verleihung des Förderpreises Junge Ulmer Kunst an fünf Talente. [...]

Wolfgang Seeliger, Dirigent und unter anderem Gründer der Darmstädter Residenzfestspiele, lobte das Querflöten-Spiel der 20-jährigen Katharina Möritz. Sie spiele, ihrem Wesen entsprechend lebhaft und voller Leidenschaft, aber auch mit starker Technik, klarer künstlerischer Gestaltung, und sie sei zudem "offen für die Strömungen der Zeit". Besonders mit Sigfrid Karg-Elerts "Sonata appassionata in fis-Moll" für Soloflöte riss sie die mehr als 200 Besucher im Stadthaus fast von den Stühlen. [...]



Die Moldau fließt mitreißend
Die Sinfonietta des Humboldt-Gymnasiums spielte in der Martin-Luther-Kirche nicht nur Smetanas Tondichtung "Die Moldau" beeindruckend.
BURKHARD SCHÄFER | 12.07.2012


[...] Auch das darauf folgende, rund 70 Jahre später entstandene Flötenkonzert von Jacques Ibert mit seinem sanft bukolischen ersten und rhythmisch virtuosen zweiten Satz erfuhr dank der Solistin Katharina Möritz eine kongeniale Interpretation. Selbst ein Martinshorn, das ausgerechnet in die Solokadenz des zweiten Satzes tatü-tatate, konnte den Genuss nicht wirklich unterbrechen. Stürmischer, begeisterter Applaus belohnte die Solisten, aber auch die Sinfonietta für ihre wahrhaft beeindruckende Leistung. [...]